Im Rahmen der österreichischen Unter-18-Meisterschaften am Samstag in Oberwart erhielt Ernst Raser, der Präsident des Judo-Landesverbandes Wien, eine große Auszeichnung – nämlich das “Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich”! Der 77-jährige “Vater des Damen-Wunders” ist bald 50 Jahre im Judo tätig, war Nationaltrainer, Vereinsobmann und steht seit zehn Jahren dem Wiener Verband vor. “Ich bedanke mich sehr herzlich für diese Auszeichnung, aber sie gehört vor allem den Sportlerinnen und Sportlern, die ich trainieren durfte”, bedankte sich Raser. Überreicht wurde ihm die von Bundespräsident Alexander van der Bellen unterschriebene Urkunde und das Ehrenzeichen von Oberwarts Bürgermeister Georg Rosner (im Bild oben links/@joe) und ÖJV-Präsident Martin Poiger.
Ernst Raser ist untrennbar mit Österreichs Erfolgen im Damen-Judo verbunden. Schon als junger Judoka bei “Kwizda” in Langenzersdorf entdeckte er seine Liebe zum Trainerjob, war bei der Männer-WM 1975 in der Wiener Stadthalle Nationaltrainer. Ende der 70er-Jahre machte sich Raser, gemeinsam mit der US-Amerikanerin Rusty Kanogoki, stark für das Damen-Judo. Und die beiden schafften es – 1980 gab es im New Yorker Madison Square Garden die erste Frauen-WM und den größten Moment für den rot-weiß-roten Trainer: Drei WM-Titel durch Edith Hrovat (heute Kloibhofer), Gerda Winklbauer und Edith Simon! “Wir haben damit die Medaillenwertung klar gewonnen und für meinen Verein war es etwas ganz Besonderes. Denn Gerda und Edith Simon waren bei mir im Klub”, denkt Raser noch heute gern an dieses Wochenende Ende November 1980 zurück.
Seit zehn Jahren leitet er die Geschicke im Wiener Verband. Er ist, wie eh und je, sehr leistungsorientiert. “Wir sind auf einem guten Weg, waren bei den letzten Staatsmeisterschaften in der Länderwertung immer ganz vorn dabei. Wir dürfen aber nicht damit zufrieden sein, sondern müssen trachten, immer besser zu werden.” Noch immer ist der 77-Jährige, der Ende August 78 wird, agil. Als Präsident in Wien und Vizepräsident im ÖJV. Ob er nach Auslaufen seiner Funktionsperioden noch einmal kandidieren wird, lässt er offen. “Ich fühle mich mehr fit als so manche Jüngere.” Und, was noch keiner weiß: der Judotrainer, der auch Buchautor ist (“Voller Liebe” oder “Herr Johann – Don Juan aus Wien” ) ist mit seinem nächsten Buch fast fertig. “Es wird eine Lebensgeschichte, die sich über beide Weltkriege erstreckt”, sagt er, ohne mehr zu verraten. Wünschen wir ihm einen Ippon auf dem Bestsellermarkt. Verdient hätte er sich´s – wie das Ehrenzeichen der Republik Österreich …
Die Wiener Judo-Familie gratuliert Ernst Raser herzlich – wir wünschen unserem Verbandschef, dass er auch noch viele Jahre in Gesundheit leben darf!
P.S.: Siehe auch unser Portrait aus dem Jahre 2013!