Großartiges Ende des European Open in Oberwart! Der Wiener Marko Bubanja in der Klasse bis 90 Kilo mit einem Ippon-Finalsieg über den Russen Roman Dontsow und der Welser Wachid Borchashvili in der Klasse bis 81 Kilo mit dem Erfolg über den Franzosen Baptiste Pierre holten Gold für Österreich, der Mühlviertker Daniel Allerstorfer (über 100 Kilo) wurde Fünfter, Mario Buchebner (bis 90 Kilo) Siebenter. Leider ausgeschieden ist Johannes Pacher (bis 90 Kilo), mit ihm auch alle anderen ÖJV-Judoka..
Bubanja präsentierte sich an diesem Sonntag im Burgenland in bestechender Form. Mit einem Waza-ari-Sieg über Unter-23-Europameister Roland Goz (HUN) begann der Erfolgslauf des Wieners mit montenegrischen Wurzeln. Der Judoka der Volksbank Galaxy Tigers schlug danach den Niederländer Jan Reijntjens nach 6:08 Minuten im Golden Score, den Serben Bosko Borenovic nach 2:51 Minuten mit Ippon und im Semifinale den Franzosen Paul Livolsi nach 1:37 Minuten mit Festhalter, nachdem Bubanja schon mit Waza-ari geführt hatte. Im Finale ging Marko mit dem Russen in den Golden Score, in dem er seinen Gegner zwar Ippon warf, aber noch weitere 10 Sekunden festhalten musste, da das Kampfgericht den Wurf letztlich “nur” als Waza-ari gewertet hätte.
Borchashvili, der normalerweise bis 73 Kilo kämpft, stürmte mit fünf Siegen – darunter in der Vorrunde gegen den Japaner Kamui Watanabe – ins Finale, in dem er den starken Franzosen nach 1:22 Minuten mit einem Ausheber auf die Matte donnerte und damit für einen weiteren Heimsieg der Österreicher sorgte. Vor zwei Jahren hatte Lukas Reiter (bis 73 Kilo) in Oberwart gewonnen. Doppel-Heimsiege in zehn Jahren Oberwart hat es bei den Männern aber nie gegeben. Quasi ein schönes Abschiedsgeschenk für die Brüder Martin und Roland Poiger, die das Turnier in dieser Form und zu diesem Zeitpunkt nicht mehr organisieren wollen.
Leider nicht so gut erging es den anderen ÖJV-Athleten, sieht man von Allerstorfer (5.) und Buchebner (7.) ab. Besonders schmerzt die unnötige Niederlage von “Jo” Pacher in der ersten Runde bis 90 Kilo. Der Studenten-Weltmeister führte gegen den Russen Alikhan Tschechojew schon mit Waza-ari für einen schönen Uchi-Mata, landete aber nach 2:34 Minuten nach einem missglückten Ura-Nage selbst auf dem Rücken. Auch kein Weiterkommen gab es für dandere ie Wiener, etwa Pachers Klubkollegen Adam Borchashvilli (bis 81 Kilo) und Aslan Papoyan (bis 90 Kilo) sowie für die beiden jungen Judoka von WAT Stadlau, Niko Herzog und Moritz Moser (bis 100 Kilo).
Japan gewann die Medaillenwertung mit 3 x Gold, 1 x Silber und 2 x Bronze vor Österreich (neben den beiden Goldenen noch Bronze am Samstag für Kimran Borchashvili bis 60 Kilo) und Brasilien (1/1/0). Insgesamt nahmen 244 Judoka aus 43 Ländern teil. OK-Chef Roland Poiger zog eine zufriedene Bilanz: “Keine Verletzten, zwei Heimsiege, volle Zufriedenheit auch bei den Leuten der EJU. Das freut uns sehr – echt schade, dass wir dieses Turnier nicht mehr machen können.”
Bild oben: Der entscheidende Moment im Semifinale – Osaekomi ist vom Kampfrichter angesagt, Marko Bubanja hält seinen Gegner fest – Ippon! – Foto: Josef Langer