Judo kann man überall ausüben, wo man Matten auslegen kann. Auch an einem ungewöhnlichen Ort wie unter den Wiener Stadtbahnbögen. Dort findet am Donnerstag (ab 19 Uhr) bei der Union Döbling wieder ein Veteranen-Training statt. Wir waren beim ersten Sommer-Randori dabei. Was auffiel: es hat den Oldies auch an dieser historischen Stätte Spaß gemacht.
Es ist heiß. Sehr heiß. Die Sonne brennt auch noch bei Trainingsbeginn um 19 Uhr durch die Fenster ins Dojo herein. Alle paar Minuten rumpelt´s – die U6 fährt gerade oben drüber. Über den Nussdorfer Stadtbahnbogen, unter dem die Sportunion Döbling ihr Trainingszentrum hat. In dem es auch einen kleinen Fitness-Raum gibt und eine ausreichende Mattenfläche. Die Veteranen sind zum regulären Training unter Paul Fiala eingeladen. Der ehemalige Vize-Staatsmeister und mehrfache Wiener Meister im Schwergewicht, der später ÖJV-Generalsekretär wurde und heute noch das Vereinstraining leitet, freut sich, dass trotz der Hitze zwölf Judoka da sind. Die Hälfte Oldies. “Es ist schön zu sehen, wie die etwas älteren Semester gemeinsam mit den Jungen trainieren.” Es sind schweißtreibende anderthalb Stunden an dieser Örtlichkeit, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Zuge des Wiener Stadtbahnbaus von Otto Wagner entworfen wurde.
Jetzt gibt es am kommenden Donnerstag (22. August) wieder ein Training, bei dem die Veteranen im Döblinger Dojo willkommen sind. Einige sehen es auch als willkommene Gelegenheit zur Vorbereitung des “Austrian Masters”, das am 28. September (von der SK VÖEST organisiert) in der Linzer Solar-City stattfindet. Für das Training am Donnerstag haben sich sogar schon einige aus weiter Ferne interessiert, etwa der routinierte und bei den diversen Masters-Bewerben mehrfach erfolgreiche Wattener Reinhold Kurz. “Wenn es sich ausgeht, komme ich nach Wien”, hat er schon angekündigt. Nach dem Aufwärmen ein bisserl Technik, Randori Ne waza (@Joe), dann Tachi waza – und nachher in der klubeigenen Kantine oder bei einem Wirten vielleicht noch ein kühles Bier. Ja, das macht Spaß!
Also, Oldies - kommt einfach am Donnerstag vorbei! Und, was Fiala auch sagt: "Es muss sich keiner überfordern. Jeder kann so viel tun, so viel er glaubt, dass es gut tut." Und Judo tut gut ...