Wie eigentlich immer hat ÖJV-Headcoach Yvonne Snir-Bönisch auch für die am Sonntag in Abu Dhabi beginnende WM “eine Medaille” als Ziel ausgegeben. Diese könnte am ehesten Michaela Polleres bis 70 Kilo holen. Die Wimpassingerin, Olympia-Zweite von Tokio 2021, hat aber ein schweres Los erwischt. Als erste rot-weiß-rote Athletin ist am Sonntag Katharina Tanzer (SU Noricum Leibnitz) bis 48 Kilo im Einsatz. Die vier Wiener Judoka sind später an der Reihe. Laura Kallinger (Judoring / bis 57 kg) kämpft am Montag, Magdalena Krssakova (JC Sirvan / bis 63 kg) und Bernd Fasching (Allianz Kukla Galaxy Tigers / bis 81 kg) am Dienstag, und dessen Klubkollege Movli Borchashvilli (über 100 kg) am Donnerstag. In seinem Pool ist mit Lukas Krpalek (CZE) ein Olympiasieger und Weltmeister.
Auch wenn diese Weltmeisterschaft etwas mehr als zwei Monate vor den Olympischen Spielen mehr oder minder nur aus dem Training heraus bestritten wird und dabei der Olympia-, WM- und seit heuer auch EM-Dritte Shamil Borchashvili (LZ Multikraft Wels / bis 81 Kilo) auf die WM verzichtet – es geht doch um wichtige Punkte im IJF-Ranking und auch darum, bei den Spielen in Paris gesetzt zu sein. Lubjana Piovesana, die vom ÖJV mittlerweile als fix für Olympia bis 63 Kilo nominiert wurde, hat sich mit ihren Erfolgen in letzter Zeit unter die Top Ten ihrer Gewichtsklasse gekämpft und könnte bei einem guten WM-Ergebnis noch in die Gesetztenliste rutschen. Und für den Wimpassinger Aaron Fara geht es bis 100 Kilo noch darum, fix in die Qualifizierten zu kommen und nicht “nur” über die Europa-Quote. Dann könnte es auch noch, wenn sich auch Tanzer platziert, sogar noch mit dem Mixed-Bewerb für Paris reichen. Die Steirerin trifft am Sonntag nach einem Freilos entweder auf eine Schwedin oder Mexikanerin.
Auch Polleres startet mit einem Freilos in die WM (am Mittwoch). Aber dann wird´s schwer: Gegen die Siegerin aus Luena Carvalho (BRA) gegen Hilde Jager (NED), danach würde wohl die deutsche Vize-Weltmeisterin Giovanna Scoccomarro warten. Kallinger bekommt es mit einer starken Mongolin zu tun, Fasching – beide Wiener feiern ihr WM-Debüt im Einzel – mit einem Judoka aus Benin.
Foto: Michaela POLLERES, Österreichs größte WM-Hoffnung, erwischte ein schweres Los - @IJF / Emanuela di Feliciantonio