Der “Upper Austria Grand Prix” in der Linzer Tips-Arena von Freitag bis Sonntag findet ohne einen Titelverteidiger statt. Denn Shamil Borchashvili, am vergangenen Wochenende Grand Slam-Zweiter bis 81 Kilo in Taschkent, hat seine Nennung zurückgezogen. Keine akute Verletzung, aber nach den Strapazen von Wettkampf und Reise hat man im ÖJV entschieden, dem Olympiadritten von Tokio 2021 eine Pause zu gönnen. Schade, denn die Judo-Fans hätten den Welser sicher gerne auf der Matte gesehen …
„Shamil musste in Taschkent bei fünf Kämpfen viermal ins Golden-Score, brachte es auf eine Gesamt-Netto-Kampfzeit von 21:59 Minuten. Dazu kam die beschwerliche Rückreise. Bis heute konnte er sich nicht entsprechend erholen, deshalb ist es vernünftiger, ihn zu schonen“, erklärt Markus Moser. Die Entscheidung, dass die Nennung zurückgezogen wurde, fiel am Mittwoch in der Früh. „Ich fühle mich sehr ausgelaugt, benötige noch ein paar Tage Pause. Es ist mir sehr schwer gefallen, ich hätte liebend gerne meinen Vorjahrestitel verteidigt. Statt selbst zu kämpfen und eine Verletzung zu riskieren, werde ich dem Judo-Austria-Team die Daumen drücken. Für Wachid hoffe ich, dass der Grand Prix-Sieg bis 81 kg in der Familie bleibt.“
Für die Organisatoren kommt ein erschwerender Umstand hinzu. Das Fußball-Bundesligaspiel LASK gegen Red Bull Salzburg, das Spitzenspiel der letzten Runde im Grunddurchgang, wurde von Sonntag auf Samstag, 17 Uhr, in der Raiffeisen-Arena verlegt. Das Stadion ist gleich neben der Tips-Arena und wird ausverkauft sein. Zur selben Zeit findet beim Judo der Finalblock statt, in dem – hoffentlich – auch die Olympia-Zweite Michaelas Polleres (bis 70 Kil) zu sehen sein wird. “Ursprünglich war das Fußballmatch für Sonntag geplant – wir werden aber auch diese organisatorische Herausforderung meistern”, zeigte sich ÖJV-Präsident Martin Poiger bei der Pressekonferenz vor dem Grand Prix davon überzeugt.
Unter den nun 33 ÖJV-Athleten in Linz werden auch sechs Wiener Judoka auf die Matte steigen. Am Freitag Jacqueline Springer (Vienna Samurai / bis 48 Kilo) und Laura Kallinger (Judoring Wien / bis 57 kg), am Samstag Magda Krssakova (JC Sirvan / bis 63 Kilo) und Bernd Fasching (bis 81 kg / M&R Galaxy Judotigers) sowie am Sonntag noch Adam (bis 90) und Movli Borchashvilli (über 100 Kilo). Die Vorkämpfe beginnen an allen drei Tagen um 10 Uhr, die Finalblöcke um 17 Uhr. Tickets (2.000 Zuschauer Fassungsvermögen) gibt es noch – ein Tagespass kostet 20 Euro, ein Dreitages-Ticket 40 Euro. Alle Infos dazu gibt es auf der ÖJV-Homepage – www,judoaustria.at – nachzulesen.
Foto: Muss für den Grand Prix in Linz passen - Shamil BORCHASHVILI (blau) - @IJF