Es ist geschafft! Die M&R Galaxy Tigers holten im prall gefüllten Raiffeisen-Sportpark Gmunden ihren zehnten Titel in der 1. Judo-Bundesliga. Nach dem 12:2 im Semifinale gegen PSV Salzburg schlug die Mannschaft von Thomas Haasmann in der Neuauflage des letztjährigen Finalduells UJZ Mühlviertel mit 8:6. Es war wieder knapp – erst der letzte Kampf, ein Sieg von Movli Borchashvilli, entschied das Spitzenduell endgültig. “Ich bin stolz auf diese Truppe – zehn Titel in zwölf Jahren, das muss uns erst jemand nachmachen”, meinte ein sehr zufriedener Galaxy-Klubchef.
Dabei wurde Superstar Lukas Krpalek, der Doppel-Olympiasieger aus Tschechien, nur im Semifinale (in dem er zwei klare Siege feierte) auf die Matte geschickt. Haasmanns taktischer Final-Schachzug, mit Tornike Tsjkadoea (bis 60 kg) und Karamat Huseynov (bis 66 kg) die beiden erlaubten Legionäre einzusetzen und Schwergewichts-Staatsmeister Movli Borchashvilli statt Krpalek im Schwergewicht aufzustellen, ging voll auf. Movli schlug den Abschied nehmenden Mühlviertler Daniel Allerstorfer und sorgte im zweiten Durchgang mit dem Sieg über Rainer Binder für den letzten und entscheidenden Punkt. Es war auch heuer wieder, wie schon 2022, eng. Nach einer 4:3-Führung zur Pause zogen die Tigers auf 7:3 davon, dann aber machten die Mühlviertler drei Punkte am Stück – und plötzlich stand es nur noch 7:6. Aber Movli machte letztlich alles klar. Die Punkte für Galaxy holten Tsjkadoea, Huseynov, Bernd Fasching und Movli Borchashvilli (je 2). “Wir haben verdient gewonnen, aber es war alles andere als ein Kinderspiel”, fand Haasmann nachher. “Wir mussten hart um diesen Erfolg kämpfen.” Fast so hart wie im Vorjahr, als das Duell mit den Oberösterreichern 7:7 endete und nur dank der Unterbewertung zugunsten der Wiener entschieden wurde.
Der vielleicht einzige Wermutstropfen war der “schwarze Samstag” von Mathias Czizsek – der Staatsmeister gab beim 12:2 im Semifinale die einzigen Punkte an die mutig kämpfende PSV-Leihgabe aus Klosterneuburg, Phillip Aust, ab und verlor auch seine beiden Finalkämpfe gegen Samuel Gassner. Die Semifinal-Punkte für Galaxy holten Peritsch, Fasching, Adam Borchashvilli, Krpalek (je 2), Schalk, Mihovilovic, Magamed Borchashvilli und Bubanja (je 1). Im anderen Semifinale hatten sich die Mühlviertler gegen LZ Multikraft Wels mit 8:6 durchgesetzt. Der angesagte UJZ-Star, Belgiens Welt- und Europameister Matthias Casse, kam nicht – und bei den Welsern fehlten der verletzte Daniel Leutgeb sowie der erkrankte Olympia-Dritte Shamil Borchashvili. “In Vollbesetzung hätten wir sogar eine reelle Chance auf den Titel gehabt”, meinte das Welser Urgestein Willi Reizelsdorfer.
Im Rahmenprogramm wurden unter anderen geehrt: Bernd Fasching (M&R Galaxy) als “Mister Bundesliga 2023” (12 Kämpfe, 12 Siege) – sowie Bernhard Weißsteiner (Vienna Samurai) und Martin Grafl (WAT Stadlau) als “Trainer des Jahres”. Zwei Wimpassinger, Michaela Polleres bzw. Aaron Fara, wurden als “Judoka des Jahres” ausgezeichnet.
Foto: Ein Uchi Mata von Galaxy-Superstar Lukas KRPALEK . Der Tscheche kam nur im Semifinale zum Einsatz - @Erwin Schön