So kurz nach dem Ableben von Friedrich Lugstein, müssen wir abermals eine traurige Nachricht überbringen. Heute ist ein weiterer Pionier des österreichischen Judo-Sports von uns gegangen. Erich Nicham verstarb im 95. Lebensjahr.
Erich Nicham zählt wohl zu den angesehensten Funktionären im ÖJV. Geboren wurde er am 19. April 1928 in Wien. 1943 trat er in die Judo-Sektion des Sportvereines „Schwar-Weiß-Westbahn“ ein. 1947 wechselte er zur neu gegründeten Sektion Judo der Postsportvereinigung Wien, wo Edmund Gabriel sein Trainer war.
Am 30. Juni 1950 erhielt er bei der 8. internationalen JUDO-Sommerschule des DAN-Kollegiums in der Schweiz, in Münchenwiler, vom Lehrgansleiter Dr. Hanho Rhi den 1. Dan zugesprochen. Ab 1950 war er auch Trainer des JC-Wiener Berufsschulen. 1953 trat er diesem Verein bei, der später mit dem JC-Nippon fusioniert wurde. Seit 1953/54 und viele Jahrzehnte arbeitete er in den verschiedenen Gremien und im Vorstand des ÖJV mit. Seine weisen Ratschläge waren bei vielen Entscheidungen hilfreich.
Seine sportlichen Höhepunkte waren der 1. Platz bei der Wiener Meisterschaft 1944, der Staatsmeistertitel 1947 und die Nominierung zur Europameisterschaft 1952 in Paris. Als mit viel Fachwissen angereicherter und angesehener Techniker wurde er 1982 auch in den Vorstand der EJU gewählt. Für seine Verdienste erhielt er 1992 das Goldene Ehrenzeichen des JLV-Wien und 1993 den höchsten DAN-Grad, den der ÖJV vergeben konnte, den 8. Dan, außerdem wurde er auch zum Ehrenmitglied des ÖDK ernannt.
Im Rahmen der Judo-Europameisterschaft in Wien 2010 wurde ihm am 24. April der 9. Dan verliehen. Zu seinem 94. Geburtstag besuchte ihn noch eine kleine Abordnung des ÖJV/JLV und gratulierte ihm. Erich Nicham verstarb am 19. September 2022 nach längerer Krankheit. Nicht nur seine Familie hat damit ein geliebtes Mitglied verloren, der wir unsere tiefe Anteilnahme vergewissern, sondern auch der österreichische Judo-Sport. Erich Nicham wird der ganzen Judo-Familie unvergessen bleiben.
Die feierliche Beisetzung findet am Freitag, 30. September 2022, um 14:00 Uhr, am Friedhof Ottakring, Halle 1, 1160 Wien, Gallitzinstraße 5, statt!
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