Zwei Wiener Judoka feierten am Sonntag bei den European Open in Rom mit Gold und Bronze tolle Erfolge! Jacqueline Springer (Vienna Samurai) krönte sich in der Kategorie bis 48 Kilo mit einem Waza-ari-Sieg über Mireira Rodriguez Salvador (ESP) zum zweiten Mal nach Tallinn 2023 zur Siegerin eines European Open, und Stephan Hegyi (SC Hakoah / über 100 Kilo) feierte nach 616 Tagen Verletzungspause mit einem Ippon-Erfolg gegen Kwadjo Anani (ITA) und Bronze ein gelungenes Comeback auf der internationalen Tatami.
Viermal hat die 24-jährige Wienerin heuer schon international angeschrieben, aber für ein Finale hatte es nicht gereicht. Aber an diesem Sonntag im Olympiazentrum Matteo Pellicone in Roms antikem Hafen Ostia, gelang Springer mit ihrem zweiten Europacupsieg der große Coup. Nach einem Freilos feierte “Jacky” einen Blitzsieg im Viertelfinale über Elisa Adrasti (ITA) nach nur 56 Sekunden mit Osaekomi. Im Semifinale gegen die Polin Paulina Szlachta war es schon schwieriger. Die Wienerin war die aktivere Judoka und erntete nach 46 Sekunden im Golden Score mit Hansokumake (drittes Shido für ihre Gegnerin) verdient die Früchte ihres Einsatzes. Im Goldkampf entschied ein Waza-ari für einen Osaekomi, aus dem sich die Spanierin nach 13 Sekunden befreien, aber dann nicht mehr zusetzen konnte. Wir gratulieren Jacqueline Springer sehr herzlich!
Auch Hegyi hatte im Schwergewicht ein Freilos und besiegte dann im Viertelfinale Eduard Serban (Rum) mit Ippon nach 1:52 Minuten (Osaekomi). Gegen den um einiges größeren Ukrainer (1,91 m) im Semifinale merkte man, dass Hegyi noch etwas die Wettkampfpraxis fehlt. Er versuchte es zwar mit dem einen oder anderen (Makikomi-)Ansatz, wurde aber eine halbe Minute vor dem Ende mit Waza-ari gekontert. Im Kampf um Bronze ging Hegyis Gegner Kwadjo Anani (ITA) schnell mit Waza-ari in Führung, aber der “Matten-Rückkehrer” glich mit einem Waza-ari aus und hielt den Italiener anschließend zehn Sekunden fest – Waza-ari awasete Ippon! Und ein gelungenes Comeback für den 26jährigen Wiener (nur noch Nr. 122 im IJF-Ranking).
In der Medaillen- und Nationenwertung wurde Österreich mit den beiden Medaillen von heute und Silber von Maria Höllwart (ESV Sanjindo / über 78 Kilo) am Samstag Fünfter unter 28 Nationen (224 Judoka). Gastgeber Italien (6/3/13) dominierte klar vor Deutschland (2/3/1), der Ukraine (2/1/0) und Spanien (1/2/2). Dahinter schon Österreich (1/1/1).
Kadetten-Europacup:
Bei diesem Unter-18-Turnier in Györ konnte sich am Sonntag von den drei Wiener Judoka nur einer platzieren – der 16-jährige Lukas Angerer (Galaxy Judotigers / über 90 Kilo) wurde mit zwei Siegen und zwei Niederlagen am Ende Siebenter. Helena Anetshofer (Vienna Samurai / bis 57 kg) und Silvester Györe (Judo AWIAR / bis 73 kg) schieden aus – für Österreich gab es einmal Bronze durch Michaela Höllwart (ESV Sanjindo / über 70 kg), drei fünfte und fünf siebente Plätze. Das bedeutete Rang 14 unter den 27 Nationen (563 Judoka). Ungarn (5/1/6) gewann die Medaillenwertung vor der Ukraine (4/2/6) und Polen (2/3/2).
Kata-WM:
Das Wiener Duo Vanessa Wenzl / Matthias Heinrich (Judoclub Tantanto) belegte im Bewerb Katame-no-kata- mit 376,0 Punkten den sechsten Platz. Gold ging an die Japaner Ryuji Kabata / Toshiji Odate (410,5), Silber an Andrea Fregnan / Pietro Corcioni (ITA / 407,5), Bronze an Nicolas und Jean-Philippe Gilon (BEL / 400,0 Punkte).
Foto: Zweiter Sieg bei einem European Open, der erste heuer - Jacqueline SPRINGER (weiß) - @IJF / Emanuela Di Feliciantonio