Auch am zweiten Tag der Judo-EM in Minsk waren Österreichs Judoka von den Medaillenrängen weit entfernt. Nur die Wimpassingerin Michaela Polleres, EM-Dritte des Vorjahres, gelang mit Platz 7 bis 70 Kilo nach keineswegs berauschender Leistung eine Platzierung. Aus Wiener Sicht nicht erfreulich: Magdalena Krssakova (JC Sirvan) schied bis 63 Kilo gleich in ihrem ersten Kampf aus. Nach einem Freilos unterlag Magda in der 2. Runde der Britin und vormaligen Israelin Alice SCHLESINGER mit Ippon nach 2:06 Minuten. Sie war in diesem Kampf chancenlos. Auch Krssakovas interne Rivalin um ein mögliches Olympia-Ticket, die Tirolerin Kathrin Unterwurzacher, verkor ihren ersten Kampf – ebenso wie der Wimpassinger Lukas Reiter (bis 73 kg), der Olympiasieger Fabio BASILE (Ita) unterlag. Einzig Shamil Borchashvili (Multikraft Wels/bis 81 kg) brachte eine zufriedenstellende Leistung auf die Matte und schied nach zwei Siegen und der Niederlage gegen Ivaylo IVANOV (Bul) erst in der 3. Runde aus.
So blieb es Polleres vorbehalten, für die bisher einzige ÖJV-Platzierung bei dieser EM zu sorgen. Die Niederösterreicherin schlug nach einem Freilos die Portugiesin Barbara TIMO im Golden Score mit Waza-ari, ehe sie im Kampf um den Poolsieg der Polin Daria POGORZELEC ebenfalls in der Verlängerung mit Ippon unterlag und auch in der Trostrunde gegen die Schwedin Anna BERNHOLM nach nur 44 Sekunden den kürzeren zog. Da wäre mehr drin gewesen, Michaela! Nun müssen wir am Montag auf die letzten ÖJV-Starter, darunter mit Marko Bubanja (Volksbank Galaxy Tigers/bis 90 kg) und Stephan Hegyi (SC Hakoah/über 100 kg) auch zwei Wiener Judoka, hoffen.
Die Bezwinger von Krssakova (Schlesinger) und Borchashvili (Ivanov) erreichten jeweils das Finale, mussten sich dort aber geschlagen geben und wurden Vize-Eiropameister. Eine Überraschung gab es in der Klasse bis 73 Kilo der Männer, in der Tommy MACIAS für den ersten schwedischen EM-Titel seit Marcus NYMAN 2010 in Wien sorgte. Olympiasieger und Reiter-Bezwinger Basile ging leer aus. Frankreich überholte in der Medaillenwertung mit zwei Goldenen (2/0/1) die Ukraine (2/0/0). Dritter ist nun Russland (1/2/0) vor dem Kosovo (1/1/0), Georgien (1/0/4) sowie Belgien und Schweden (je 1/0/1).
Alle Ergebnisse aus Minsk findet ihr hier.